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Wieso ist es so schwierig, sich endgültig von der Narzisse zu lösen und in wirklich allen Belangen auf den eigenen Beinen zu stehen – Herz frei, Kopf frei, Körper frei? Wieso tut es so unfassbar weh, eine Narzisse los zu lassen? Und was genau tut da eigentlich weh? Ist es wahr, dass man den Schmerz, die Demütigungen, die Isolierung, die Fülle an Unzulänglichkeiten und die Angst vermisst? Und wieso? Ist es wegen Ermangelung besseren Wissens, besseren Fühlens, besseren Handels? Was – zum Henker! – geschieht da in manchen Köpfen und Herzen, dass man lieber zu einem gewalttätigen, ekelhaften Menschen zurückkehren würde als mit Freude ein neues glücklicheres Leben beginnen? Was macht man während so einem Entzug?

Denn ganz ehrlich: schlimmer kann es in den meisten Fällen gar nicht mehr werden!!!

In unseren Seminaren, Vorträgen und meinen Beratungen der letzten Wochen erschüttert mich am meisten dieses fast vehemente Festhalten an einer grausamen Situation der TeilnehmerInnen und Coachees. Mit Tränen in den Augen und die Fäuste mit Wut geballt erzählt man uns die brutalsten Geschichten, sei es im Beruf oder in privaten Beziehungen. Man berichtet fast beschämt darüber, die Narzisse verlassen zu haben und wie man sich überlegt, trotz gebrochenem Herzen wieder zurück zu gehen. Wie man um eine oft weitere Ehrenrunde ringt.

Eines muss, ja  M U S S  dabei wirklich jedem und jeder klar sein:

Jede Ehrenrunde macht Bleiben schlimmer
und Gehen schwieriger!

Menschen, die lange Zeit (und das müssen nicht einmal Jahre sein) mit einer Narzisse zusammen waren und es geschafft haben, zu gehen, leiden anschließend an Entzug. Die Erklärung ist bitter und besonders für nicht Betroffene schwierig nach zu vollziehen: eine Narzisse braucht die Gefühle anderer Menschen, weil sie zu eigenen echten Gefühlen in sich keinen Zugang findet. Sie saugt die Gefühle anderer Menschen wie ein Vampir aus und lebt davon. Am liebsten von den negativen Gefühlen wie Traurigkeit, Wut, Schmerz, etc. Mit Glücksgefühlen kann eine Narzisse nichts anfangen. Zu Glücksgefühlen anderer Menschen können Narzissen höchstens Neid empfinden, weil sie selbst zutiefst unglückliche Menschen sind.

Das Leid anderer Menschen bereitet ihnen Freude, die bis zur Geilheit gehen kann

Durch das sichtbare Leid anderer Menschen lenken sich Narzissen von ihrem eigenen inneren Schmerz und ihrer Leere ab. Dabei gilt: je schlechter es anderen Menschen geht, umso besser geht es Narzissen – ganz gleich ob es sich dabei um erfolgreiche oder erfolglose Narzissen handelt. Leid bedeutet, dass es anderen Menschen zum Glück schlechter geht, deshalb darf es anderen Menschen gar nie zu gut gehen, also niemals besser als einer Narzisse.

Um das zu erreichen hat jede Narzisse einige grausige Werkzeuge in petto. Gaslighting, Demütigung, Konfusierung, Isolation, Instrumentalisierung, Liebesentzug, um nur ein paar wenige zu nennen. Eine Narzisse ist ständig, geradezu manisch daran interessiert, ihren Partner „ausbluten“ zu lassen. Zu diesem Zweck muss sie über Schritt und Tritt des Gefühlslebens des Partners Bescheid wissen und dieses kontrollieren bzw. den Partner permanent mit sich beschäftigen. Die Narzisse sorgt dafür, dass der Mensch an ihrer Seite keinen Zugang mehr zu seinen eigenen Bedürfnissen hat, sondern sich wie eine Motto um‘ s Licht die ganze Zeit um den emotionalen Haushalt der Narzisse kreist. (Wenn Sie gerade unsicher werden, machen Sie bitte unseren kostenlosen Fragenkatalog auf unserer Seite!)

Co-abhängige NarzissenpartnerInnen oder EchoistInnen kennen ihre eigenen Bedürfnisse nicht mehr

Sie wurden weitest gehend auch schon so krass umcodiert, dass ihnen der Zugang zu ihren eigenen Gefühlen genauso fehlt wie der Narzisse. Da sie aber meist der emotional empathische Gegenpol sind, verlieren sie sich immer mehr und werden von der Narzisse vollends ein- und ausgenommen.

Schafft man die Trennung von der Narzisse passiert Folgendes: man hat verlernt, für sich selbst zu leben. Man hat die entsetzliche Leere der Narzisse wie das Nichts in der Unendlichen Geschichte von sich Besitz ergreifen lassen und für viele Menschen ist diese entstandene Leere unerträglicher als die Demütigungen, die Schläge, die Gemeinheiten einer Narzisse. Da war wenigstens irgendein Gefühl, wenn auch ein Scheißgefühl, aber es war nicht diese erschreckende Leere.

Die gute Nachricht und gleichzeitig meine wichtigste Ermutigung an Sie: halten Sie die Leere aus! Lassen Sie die Leere zu. Diese Leere ist wie ein abgebranntes Feld, wie der Morgen nach einem Vulkanausbruch, auf dem bald schon Blumen blühen und grüne Bäume und Büsche wachsen werden, kräftig und wunderschön.

Halten Sie  U N B E D I N G T  diese Leere aus!

Sie ist ein Segen nach alle dem, was Sie möglicher Weise wie so viele andere Menschen und auch ich erlitten haben. Und dann beginnen Sie ein neues Leben. Ein Leben ohne Narzisse. Sie werden erstaunt und erleichtert sein, WIE SCHNELL das geht.

Gehen Sie durch diese Zeit des Entzugs. Btten Sie gute Freunde, Sie dabei zu unterstützen. Lernen Sie Ihre Bedürfnisse, lernen Sie sich neu kennen. Das Leben auf der anderen Seite der Dunkelheit wird Sie reich belohnen.


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