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Es stellen sich mir die Nackenhaare auf und meine Fußnägel kringeln sich, wenn ich in unserem Fragenkatalog im freien Feld die Formulierung lese oder im Erstgespräch höre: klar bin ich mit einem Narzissten zusammen!

Als würde das hundertste Youtube Video zu diesem Thema gleichsam die hundertste unwiderrufliche Bestätigung dafür sein, dass es tatsächlich so ist. Und weil die- oder derjenige nun die Absolution über das Internet erhalten hat, bedeutet dies was genau?!

Der/die andere ist Narzissti:n und damit ist alles erklärt: die Probleme in der Partnerschaft, in der Arbeit, im Freundeskreis, schon als Kind in der Familie, etc. Der/die andere ist Narzisst:in und ich bin deshalb leider trotzdem nicht fein raus, aus folgenden Gründen:

  1. Narzissmus lässt sich nicht via Youtube diagnostizieren. Da braucht es spezialisierte Ärzte und aufwendige Verfahren.
  2. Es braucht den/diejenige, die eine narzisstische Akzentuierung hat und seine/ihre Bereitschaft, sich untersuchen zu lassen. Was schon deshalb in den seltensten Fällen stattfindet, weil Narzisst:innen sich selbst nicht als krank empfinden.
  3. Da kommen wir zum nächsten Dilemma: Narzissmus ist keine Krankheit wie im herkömmlichen Sinn. Der/diejenige, die ggf. an Narzissmus „erkrankt“ ist, leidet nicht selbst darunter, sondern das Umfeld erkrankt am Narzissmus dieses Menschen.
  4. Nur weil jemand narzisstisch akzentuiert ist, bedeutet das nicht, dass Menschen, die eine wie auch immer geartete Beziehung mit ihnen führen – beruflich oder privat, familiär genötigt oder freiwillig – keine Verantwortung für sich und diese Beziehungsdynamik tragen müssen.

Also was genau bringt es, plötzlich völlig klar zu sehen, dass man mit einem oder einer Narzisst:in zusammen ist?!

Erstaunlicherweise ziehen einige unserer Klient:innen daraus den logischen Schluss, dass sie das Opfer sind. Der andere ist Narzisst, folglich bin ich das Opfer! Und sie folgern oft weiter: Jetzt müssen Sie mir helfen. Ohne, dass wir uns kennen, werden wir von Narz mich nicht® zum Retter im Dramadreieck.

Das Opfer legt sich zurück. Es hat nach seinem Empfinden durch die Narzissmus-Erkenntnis alles getan, was nötig ist. Der Täter oder die Täterin ist entlarvt. Feuer frei für Narz mich nicht®.

Das dachte ich damals auch, als ich am Anfang meiner Erkenntnis und am Ende einer weiteren gescheiterten Beziehung stand – nur, dass es leider uns von Narz mich nicht® noch nicht gab.

Ich erinnere mich an das Gefühl der Erleichterung. Wie beim Arzt, wenn dieser einem endlich sagt, was man hat. „Folgende Medikamente nehmen Sie ab jetzt täglich drei Mal und dann sollten die Beschwerden in spätestens vier Wochen nachlassen. Das ist nichts Schlimmes. Das bekommt jeder Mensch mehrmals im Leben. Unangenehm, aber nicht tödlich. Kein Grund zur Sorge.“ Schön wäre es gewesen.

Fakt ist: mit der Erkenntnis, mein Partner oder meine Partnerin, Freund oder Freundin, Chef oder Chefin, Vater oder Mutter, Schwester, Bruder usw. ist Narzisst:in, fängt die Arbeit an sich selbst erst an

Fragen, wie z.B. was brachte mich in diese Situation, dass ich mit einem narzisstisch akzentuierten Menschen aufgewachsen, zusammengewachsen mit Haus und Hof, finanziell und emotional komplett abhängig geworden bin, mich demütigen und mir Sachen gefallen habe lassen, die ich aus meinen eigenen Wertvorstellungen nicht für möglich gehalten habe?

Was hat mich dazu gebracht, dass ich Teil einer dysfunktionalen Beziehung wurde? Wann habe ich aufgehört, auf mich und meine Bedürfnisse zu achten? Hatte ich jemals welche? Wieso kennt mich ein anderer Mensch offensichtlich so viel besser als ich mich selbst? Wie konnte es dazu kommen, dass ich keine Ahnung von gelebter Selbstliebe habe und sie bis dato für einen esoterischen Firlefanz abgetan habe. Selbstliebe, pfff?! Brauche ich nicht! Ich lebe ohne besser.

Narzissmus ist nicht das Problem eines ANDEREN Menschen, wie die meisten denken oder hoffen. Jedes Monat wird in deutschsprachigen Suchmaschinen – halten Sie sich fest – über fünfhundertTAUSEND Mal die Frage eingegeben:

Wie helfe ich einem Narzissten?

Spannend, finden Sie nicht? Es wird nicht eingegeben: Ich habe eine funktionale Beziehungsstörung, weil ich coabhängig bin – wie komme ich da wieder raus? Wie helfe ich mir selbst?

Das wäre eine erwachsene Frage eines Menschen, der Selbstverantwortung für sich und sein Leben und ggf. auch für seine Kinder übernehmen würde und eine Klarheit, die ich mir für unsere Klient:innen von Herzen wünsche. Denn erst diese Frage lässt überhaupt Veränderung zu.

Jemand anderen verändern zu wollen, dem anderen helfen zu wollen, an ihm oder ihr herumzudoktern, ist sinnlos, unbefriedigend und lenkt nur von der eigenen Veränderungswillenlosigkeit ab. Dabei ist die Selbstveränderung hin zu einer Selbstbejahung der einzige Weg zum eigenen Glück.

Narz mich nicht, weil ICH glücklich sein WILL – haben wir genau aus dieser Klarheit gewählt.

ICH WILL, ich möchte nicht nur ein bisschen glücklich sein. Ich beanspruche für mich das ganze Lebensglück, das für mich vorgesehen ist und mir zusteht – wie Ihnen übrigens auch! Ich gehe keine Kompromisse in toxischen Beziehungen mehr ein – ich bin nicht (mehr) klar mit einem Narzissten zusammen – und ich verzichte auf gestörte Beziehungsfunktionen ganz generell.

Lieber kremple ich mir immer wieder für unsere Klient:innen und auch für mich selbst die Ärmel hoch und nehme mir den nächsten oder die nächste Trainingspartnerin zur Brust, um für mich selbst zu lernen und um erfüllende, reife Beziehungen zu führen. Das macht so sehr viel mehr Spaß und Freude als sich im Opfersein zu suhlen und mit dem Finger auf einen Täter zu zeigen, während ich mich abhängig vom nächsten Retter mache.

Narz mich nicht® hilft Menschen, die Selbstverantwortung übernehmen, die bereit sind, Ihr Leben WIRKLICH selbst zu leben. Dafür stehe ich tatsächlich auch mit meinem Namen und mit meiner Lebenserfahrung und ganz sicher auch mit meiner Liebe zu gelungenen Beziehungen.

Wenn Sie sich angesprochen fühlen und Interesse an einem selbstbestimmten Leben haben und endlich glücklich sein wollen, melden Sie sich gerne bei uns.

Wir haben kostenlose Beratungs- und Sprechzeiten per Telefon. Zum kostenlosen Buchungslink kommen Sie hierüber.

Sie können über unseren Fragenkatalog eine erste Orientierung für sich bekommen, ob Sie coabhängig von Narzissmus sind. Hier kommen Sie zu unserem Fragenkatalog.

Mich persönlich können Sie über folgende Mailadresse kontaktieren: schrott@narz-mich-nicht.de

Was Sie bitte nicht tun, uns mit der Erkenntnis langweilen: Klar bin ich mit einem Narzissten zusammen! Sie sind coabhängig und wollen diesen Zustand ändern. Das genügt uns, Ihnen sehr gerne zu helfen!


1 Kommentar

Nina Zopes · 27. Januar 2024 um 11:41

Vielen Dank für die klaren Worte.
Es ist auf den Punkt gebracht ein altes Dilemma: Leiden, Erkenntnis, Zeigefinger auf den anderen. Erwartungen an den anderen. Echo anstelle von Resonanz. Das ist Energievergeudung.
Auch wenn Selbstverantwortung erstmal nach Arbeit klingt (und auch Arbeit ist), gibt es keinen schnelleren Weg in ein besseres Leben.

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