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Ich habe lange überlegt, wie ich diesen Blogbeitrag nennen soll. Es kamen mir noch Überschriften in den Sinn wie „Das Wechselmodell als Endlösung im Sorgerechtsstreit“ oder „So einfach machen es sich die Familiengerichte“ oder „Das Wechselmodell mit Narzissten eine Null-Lösung“ oder „Der Supergau – das Wechselmodell“ uvm.

Wechselmodell bedeutet viel Kommunikation

Im besten Fall sollte diese gut sein, denn wenn sie schlecht ist, dann ergibt sie wenig bis gar keinen Sinn im Kontext einer gelungenen Kindererziehung und des Vorlebens gesunder gemeinsamer Werte. Im Optimalfall begegnen sich beide Elternteile auf Augenhöhe lösungsorientiert zum Wohle der Kinder basierend auf Achtsamkeit, Wertschätzung und Liebe für den Nachwuchs. Schließlich haben sich beide einst einmal dafür entschieden.

Ein Wechselmodell kann wunderbar funktionieren, wenn sich die Eltern im Sinne ihrer Kinder einig sind. Man braucht nicht immer in allem einer Meinung zu sein, aber reflektiert genug, die besten Kompromisse für die Kinder zu wollen. Eltern, die das hinbekommen, landen in der Regel nicht vor Gericht, sondern klären ihre Elternschaft einvernehmlich. Niemand braucht sich von außen in Entscheidungen einzumischen, die nur die Symbiose einer Familie etwas betreffen.

Eltern landen erst vor Gericht,
wenn ihre Kommunikation gescheitert ist

Wenn die Wertvorstellungen von Vater und Mutter eklatant auseinander klaffen und beide einfach nicht mehr miteinander können, bitten sie ein Gericht um Hilfe bei der Schlichtung ihrer Kommunikation zur Regelung des Sorgerechts, des Umgang und meist auch der finanzielle Belange ihrer Kinder.

Eltern gehen nicht vor Gericht und lassen sich dort meist von oben herab belehren, weil ihnen langweilig ist und sie sonst nichts Besseres zu tun haben. Die Eltern gehen vor Gericht, weil entweder beide oder einer von beiden nicht mehr können – psychisch, physisch oder ganz generell.

Eltern gehen vor Gericht, weil beide den Kampf um und für die Kinder nicht mehr alleine bzw. zu zweit führen können. Aus dem Miteinander wurde ein Gegeneinander auf Kosten der Kinder. Sie stehen sich wie Feinde gegenüber und ihre Kinder sind dazwischen.

Es geht nicht mehr um Liebe, sondern um Macht und wem von beiden mehr zusteht. Mehr Kinder, mehr Unterhalt, mehr (Sorge)rechte und mehr Aufmerksamkeit. Es geht darum, ein Recht einzufordern, dass sich auch nicht vor Gott, der Kirche oder am Standesamt auf ewig versichern läßt.

Auch ohne Eheschließung sind Kinder keine Versicherung für eine geglückte Paarbeziehung und eine liebevolle Elternschaft

In toxischen Beziehungen mit Kindern ist das Ausmaß an Sprachlosigkeit mitunter fassungslos und überfordernd, für beide Seiten. Wie die Kinder von Alkoholikern wachsen diese in einem Milieu von Abhängigkeit und Coabhängigkeit auf, das ungesünder für unsere Gesellschaft nicht sein könnte.

Die Kinder sind immer die Leidtragenden und hilflos einem Szenarium von Schuld und Verantwortungslosigkeit ausgeliefert. Ganz gleich welchen Part jedes Elternteil „spielt“ – die Elternschaft gilt als gescheitert, denn sie besteht nun einmal aus Mutter UND Vater.

Am Familiengericht appellieren Richter*innen dann an die Vernunft zugunsten einer besseren Kommunikation. Beide sollten sich doch für die Kinder zusammenreißen. Es werden sinnloser Weise Mediationen und lösungsorientierte Beratungsstellen beschlossen, die in zehn Gesprächseinheiten nichts aber auch gar nichts bewirken als den eingefahrenen Zustand und die verhärteten Fronten zu bestätigen.

Dann werden noch Gutachter*innen zu Rate gezogen, die dann als irrwitzige Lösung das Wechselmodell vorschlagen – also mal eben den Krieg und die funktionale Beziehungsstörung negierend sich über alles hinwegsetzen, was zum Kommunikationsdesaster der beiden Elternteile geführt hat.

Es ist so als würde man dem Fuchs das halb tote Huhn aus dem Maul nehmen und sagen: „Fuchs, höre auf, das Huhn zu fressen und du dummes Huhn, lass dich gefälligst nicht fressen. Jetzt reißt Euch beide zusammen und zieht Eure Küken und Fuchsbabies im Wechsel gemeinsam groß.“

Das Wechselmodell bedeutet für die Kinder narzisstischer Eltern unerhörten Stress

Sie werden zu Spionen, Spielbällen, Macht- und Druckmitteln missbraucht und ihrer Kindheit völlig beraubt. Keiner scheint den emotionalen Jetlag zu begreifen, denen man sie ausliefert. Kinder aus narzisstischen Elternhäusern wachsen nicht nur in einem Spannungsfeld auf, sie werden in einem Wechselmodell zum Spannungsfeld gemacht, auf dessen Rücken sich alles entlädt.

Ihre Kuscheltiere, Kleidung, Haare, Wunden, Leistungen in der Schule, Loyalität, ihr Taschengeld und selbstbestimmter Wille, kurz ihr ganzes Sein wird im Wechselmodell einer unfassbaren Zerreißprobe ausgesetzt. Alles kann als Vorwurf gegen den anderen Elternteil ausgenutzt werden. 

Diese Kinder leben zwischen zwei extremen Welten. Wieso sind die Zahlen psychisch kranker und suizidgefährdeter Kinder seit Einführung des richterlich anzuordnenden Wechselmodells so drastisch gestiegen? Wohl kaum, weil das eine gute und sinnvolle Lösung ist.

Aber sie ist gerecht, denn beide elterlichen Streithähne bekommen die gleiche Zeit mit dem Kind zur freien Verfügung gestellt. Kein Elternteil muss mehr Unterhalt zahlen. Fußballvereine gibt es hier wie dort, nur leider fallen die Spiele meist auf das Wochenende des anderen Zuständigkeitsbereichs eines Elternteils. Die Schultaschen der Kinder sind überfüllt mit Schulsachen, die an beiden Orten zum Lernen gebraucht werden.

Würden die Eltern gut miteinander kommunizieren können, wäre das Wechselmodell für alle Seiten prima. Aber hier noch einmal in aller Deutlichkeit wiederholt:

DAS WECHSELMODELL FUNKTIONIERT MIT NARZISSTEN
UND NARZISSTINNEN NICHT!

Weil es eine Nicht-Kommunikation gibt. Weil sich der narzisstische Elternteil immer als Opfer sieht. Es ist komplett unreflektiert und kann keine erwachsene Verantwortung übernehmen, so wie Liebe kein Wert für diesen ist und hat. Liebe ist für sie lediglich Mittel zum Zweck eigener Bedürfnisse, aber niemals jener der Kinder.

Es fehlt nämlich an emotionaler Empathie, liebe Familiengerichte.

Für die Empfehlung eines Wechselmodells braucht es somit im Grunde weder ein Psychologie Studium noch ein psychologischen Gutachten. Es braucht einen gesunden Menschenverstand!

Es gibt nichts Schlimmeres für Kinder, als wenn ihre Eltern selbst noch Kinder sind.

Narzissten sind in ihrer Entwicklung unerzogene Kinder

Sie sind in ihrem Selbsthass gegen sich und andere Menschen verantwortungslose Trampeltiere und funktional beziehungsgestört. Damit sind sie für ein Wechselmodell gänzlich ungeeignet. Und nun die alles entscheidende Frage: Was machen wir mit all den Kindern aus narzisstisch geprägten Elternhäusern?

Stecken wir sie einfach ins Heim, was zunehmend einerseits als Druckmittel andererseits als erschreckende Alternative zu unserem gesellschaftlichen Dilemma propagiert wird?!?

Mein Appell, aus einer persönlichen Betroffenheit heraus: liebe Familiengerichte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, bitte bildet euch schnellstmöglich weiter, was narzisstische Persönlichkeitsstörung (NPS) angeht. Lasst psychotherapeutische Tests von spezialisierten Psychotherapeuten (und nicht von Diplom Psychologen!) durchführen.

Kümmert euch darum, dass Gerichtsverfahren zum Wohl von Kindern und unserer Gesellschaft schnellst möglich abgeschlossen und nicht ewig in die Länge gezogenen werden, bis Kinder keine Kinder mehr oder ihre Seelen durch Euer Unvermögen kaputt sind.

Bitte lernt die Sprache psychisch missbrauchter Kinder. Sie wurden manipuliert und agieren aus Angst, nicht aus ihrem kindlichen Wunsch heraus. Ihr Wille ist meist nur der Wille des narzisstischen Elternteils, dem sie entsprechen müssen, um sich selbst zu schützen.

Kindswohl sollte daher IMMER über Kindswille stehen!

grüner Strich

Wenn Sie ein kostenloses Beratungsgespräch zum Thema Coabhängigkeit von Narzisst*innen, toxische Beziehungen und wie kommen Sie da raus mit Regina Schrott möchten, kontaktieren Sie Frau Schrott bitte direkt über schrott@narz-mich-nicht.de

Hier finden Sie weitere Blogbeiträge von Regina Schrott – der Gründerin von Narz mich nicht®

Das (deutsche) Rechtssystem und der Narzissmus
Wer ist denn eigentlich wirklich krank


Ein weiterer Beitrag von Henning Glasmacher ist passend zur Thematik
Warum glaubt mir keiner???


Haben Sie schon den kostenlosen Fragenkatalog gemacht, durch den Sie herausfinden, ob Sie coabhängig von Narzissmus sind?

Unsere Podcast Folgen finden Sie übrigens hier

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2 Kommentare

Janin · 9. September 2024 um 15:49

Toller Beitrag und sooo wahr, das Gleiche erleben wir auch gerade. Die Kinder wurden per einstweiliger Verfügung der KM, weil die Kinder „wollen“ ja vermeintlich zu ihr, aus dem Urlaub mit dieser einfach nicht zurück gebracht. Völlig rechtens! Dass die Kinder leiden, weil sie ihre Mama lange nicht hatten, wird durch die mit narz. Verhaltensweisen geprägte Dame nur noch gepusht und ausgenutzt. Andererseits würden die Kinder nicht verstehen, wenn der Vater sie zurück holen würde. Kinder lieben ihre Eltern, egal was.

Was also tun, wenn die Kinder in beiden Situationen Trauma gefährdet sind!? Wie können wir die Kinder unterstützen? gibt es sowas wie Kindercoaching? Im Weiteren sind wir uns sicher einig, dass eine Therapie durch die narz. geprägte KM niemals Unterstützung findet!

Lieben Dank und viele Grüße!

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