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Mir schlug die ganze Sache dermaßen auf den Magen, dass ich nichts mehr behielt. Ich aß und hatte eine halbe Stunde später Durchfall und alles kam wieder aus mir heraus. Es ging mir im wahrsten Sinne des Wortes beschissen. Dieses und ähnliche Symptome höre ich übrigens bei neunzig Prozent meiner KlientInnen. Irgendwann, wenn die Grenze weit überschritten wurde, möchte der Körper keine Nahrung mehr behalten. Nahrung bedeutet Leben. Der Körper hat keinen Bock mehr.

Mit den Magenproblemen kommt die Müdigkeit, ein weiteres der vielen möglichen Symptome. Gerade EchoistInnen arbeiten bis zum Umfallen. Klar, diese Menschen glauben daran, dass sie sich mit noch mehr Leistung die erhoffte Liebe des narzisstisch gestörten Partners verdienen. Und noch mehr und mehr bis zum Gehtnichtmehr.

Man nennt es auch Burnout

Ich habe aufgehört, zu lachen. Meine ganze Fröhlichkeit war wie weggeblasen. Das habe ich am Anfang nicht einmal selbst bemerkt. Meine Freunde haben mich darauf hingewiesen. Ich zuckte nur noch mit den Schultern. Je nach Tagesverfassung verstand ich es als weitere Kritik an mir. So nach dem Motto: Jetzt lacht die nicht mal mehr. Hat niemand so gesagt, aber ich war schon hypersensibel auf jegliche Kritik. Die Folge war, dass ich auch die letzten mir noch gebliebenen Freunde mied. Ich wollte niemanden zur Last fallen.

Ein unruhiger Schlaf ist ein weiteres Symptom

Ich bin oft aufgewacht in der Nacht, voll Panik, ich hätte wieder irgendetwas vergessen. Und tatsächlich war ich zunehmend vergesslicher und unaufmerksam. Ich habe nicht nur meine Nahrung verloren und meine Fröhlichkeit, meine Freunde. Ich verlor auch zunehmend meine Gedanken. Das war besonders schlimm in der Arbeit. Ich wollte doch alles perfekt machen, allen entsprechen, aber es ging nicht mehr. Es war ein schleichender Prozess, den ich lange – Gott weiß wie – vertuschen konnte, was mich wieder sehr viel Kraft und Energie gekostet hat.

Was ich auch von meinen KlientInnen immer wieder höre, ist der Verlust der eigenen Bedürfnisse. So etwas wie Zeit für sich in Anspruch nehmen. Zeit zum Duschen. Ich duschte nur noch ganz kurz. Länger war mir nicht „erlaubt“ und irgendwann erlaubte ich es mir auch nicht mehr.

So ein schreckliches Gefühl der Wurschtigkeit

Dass einem alles egal ist, schlich sich ein. Klamm heimlich.

Ich funktionierte nur noch. Ich machte vieles nur noch mechanisch. Klappte auch lange sehr gut bis der Durchfall nicht mehr aufhörte und die Müdigkeit anfing und sehr gefährliche Gedanken auf der Autobahn kamen…

Ich fühlte mich nicht mehr

Ich wusste nicht mehr, was meine Bedürfnisse sind. Ich hatte für meine Narzisse alles gegeben, alles versucht, alles getan oder gelassen, wie sie es von mir eingefordert hat. Achtzig Prozent des Tages kreisten meine Gedanken um meine Narzisse. Ich war wirklich nur noch ein Echo. Aber ein zunehmend leiseres. Nicht mal mehr nachplappern wollte ich.

Ich wollte einfach nur, dass es aufhört, was auch immer.

Das komische Gefühl. Die Leere. Die Traurigkeit. Meine unfassbare Müdigkeit. Und dieser Durchfall. Alles Symptome für ein möglicher Weise narzisstsch-echoistisches Traumata…

Wieso ich das hier so detailliert schreibe?

Narzissmus und Echoismus ist noch ein sehr unbewusstes Thema in unserer Gesellschaft. Tatsächlich sind sehr sehr viel mehr Menschen davon betroffen als es offizielle Statistiken wiedergeben. Das hat viel mit der Scham zu tun, die EchoistInnen haben. Sie schämen sich für ihr Leben und dass es so seltsam schiefläuft, obwohl sie doch schon alles geben.

Das hat auch damit zu tun, dass unsere Gesellschaft noch nicht sensibilisiert für dieses soziale Problem ist. Manchmal begreift man erst über das Recherchieren nach den Symptomen, worum es eigentlich geht.

Die Symptome zu bekämpfen macht oft wenig Sinn

Sie zeigen ja nur auf, dass man genau hinschauen sollte. Wieso habe ich denn so einen Durchfall? Wieso möchte mein Körper nichts mehr behalten? Wieso bin ich so müde? Wieso merke ich mir nicht mehr alles? Wieso habe ich plötzlich diese Gedanken auf der Autobahn?

Ich habe diesen Blogbeitrag geschrieben, damit Sie für sich abklären, ob Sie vielleicht in einer narzisstisch-echoistischen Falle sind.

Wenn Sie ein kostenloses Beratungsgespräch zum Thema Coabhängigkeit von Narzisst*innen, toxische Beziehungen und wie kommen Sie da raus mit Regina Schrott möchten, kontaktieren Sie Frau Schrott direkt über schrott@narz-mich-nicht.de

Wenn Sie mehr über Echoismus wissen möchten, lesen Sie folgende andere Blogbeiträge von Regina Schrott:

Das Schicksal der Echo

Die narzisstisch-echoistische Beziehung

Leben Sie schon oder echoisten Sie noch?

Gehen Sie unseren kostenlosen Fragenkatalog intuitiv durch. Sie finden ihn unter diesem Link: Fragenkatalog


1 Kommentar

Sandra · 17. Juni 2020 um 9:53

Ich finde der Beitrag trifft es sehr gut. Bei mir war es allerdings die Übelkeit und das Erbrechen wenn meine Narzisse anwesend war. Zudem kam, wie es der Beitrag beschreibt, dass ich auf der Arbeit keine Leistung mehr bringen konnte. Was früher kein Problem war, wurde mit der Zeit zu viel und mein Körper zeigte es mit starken Schwitzen und nervösen Unruhezuständen. „Panikattacken“ nannte es dann mein Arzt. Nach 1 1/2 Jahren sind die körperlichen Symptome fast weg. In einigen Alltags-Narz-Situationen tauchen Sie wieder auf. Heute weiß ich das ich und wie ich mich aus der Situation nehmen kann.
Ich wünsche jedem betroffenem Menschen viel Erfolg, Kraft und Energie für die Entgiftung.
PS: Ich mag diesen Blog sehr, da er aufklärt!!

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