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Heute ein Blogbeitrag von einem wissenschaftlichen und therapeutischen Laien und gleichzeitig einem Erfahrungsprofi von narzisstischem Missbrauch. Profi in diesem Sinne sind wir Betroffene doch alle.

Vor einigen Wochen verblüffte mich mein Gehirn mal wieder mit einer These. Einige mögen diese als sehr steil, falsch oder wagemutig ansehen, für mich ist sie wahrhaftig und ich möchte sie und meine Gedanken dazu erklären.

Die These lautet: „Wenn du die Schuld für deine akute Misere, für dein Leben, für den erlebten narzisstischen Missbrauch oder für die gerade aussichtslose Situation beim Narzissten suchst wirst du niemals zu einer gesunden und glücklichen Lösung, zu deinem Glück, zu dir selbst kommen.“

Das ist unbedingt nicht als Schuldumkehr zu verstehen. Wenn Sie jemand in welcher Art und Weise auch immer schlecht behandelt, ist das nicht Ihre Schuld. Diese Verantwortung trägt unbedingt der oder die Handelnde.

Ihre Verantwortung ist es jedoch, diese Behandlung zu erdulden, oder eben nicht zu dulden.

Was oder wem nutzt es jedoch, wenn Sie einen Grund für den Narzissmus im Anderen suchen? Was bringt es Ihnen, eine Erklärung für das fremde Verhalten zu finden.

Ähnlich wie bei einer Diagnose zu einer bestimmten Krankheit, kann es befreiend wirken, wenn Sie nach langer Zeit einen Namen gefunden haben und erkennen, dass Sie es sich all die Zeit über nicht eingebildet haben, und dass Außenstehende nicht mehr sagen können: „Das bildest du dir nur ein.“

Es hilft aber nicht, nach weiteren Erklärungen und Bezeichnungen zu suchen oder zu studieren, wie sich diese Krankheit entwickelt hat; ob sie genetisch bedingt oder erworben ist; wo sie entstanden ist oder wie man sie vor langer Zeit therapiert hat.

Das ist alles passiv, weil es sich mit dem Narzissmus des/der anderen beschäftigt, mit ihren/seinen Auswirkungen auf deren Umwelt und auf Sie. Es ist passiv und nicht Zielführend, weil Sie daran nichts ändern können (werden).

Niemand kann jemand anderen ändern!

Niemand schaut in eine Tüte voll verschimmeltem Brot, atmet tief ein, um die Schimmelsporen zu erforschen, zu ändern oder zu verstehen. Jeder gesunde Mensch hält diese Tüte verschlossen am langen Arm, um sie zu entsorgen und kauft sich aktiv ein frisches Brot. Ein drastisches Bild, mögen Sie vielleicht denken. Und?

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Beschäftigung mit und der Fokus auf die „falsche Person“. Möglicherweise denken Sie: „…aber ich liebe ihn/sie doch“ oder „warum behandelt er/sie mich so, obwohl ich ihm nur Gutes tue oder guttue?“ Auch das lässt sich übrigens bei genauerer Betrachtung in Frage stellen. Sie reagieren auf das Verhalten des anderen und agieren schon lange nicht mehr aus sich heraus für Sie und Ihr Leben.

Im Verkauf gibt es den Merksatz: Wer fragt, der führt (das Gespräch).

Das stimmt natürlich. Die Kunst besteht jedoch darin, die „richtigen“ Fragen zu stellen und die richtige Person zu fragen.

Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass Sie nicht Ihre/n narzisstischen Partner:in führen möchten, sie/ihn nirgendwohin führen wollen. Deshalb führen Sie sich doch am besten selbst in Ihr eigenes Glück und in Ihre Zufriedenheit.

Stellen Sie sich selbst die richtigen Fragen, denn Sie sind der wichtigste Mensch in Ihrem Leben!

Sie möchten heilen. Es soll Ihnen besser gehen und Sie möchten über diese Erfahrung hinwegkommen. Dazu ist es aber unerlässlich, dass Sie sich auch mit sich selbst beschäftigen und aufhören, nach Schuld und Begründungen im Außen zu suchen.

Ein weiterer wichtiger Schritt, der zugegebenermaßen noch schwieriger ist, aber befreiend sein kann, ist, die Suche nach dem WOZU: Was hat Ihnen das Erlebte Positives gebracht? Es geht nicht unbedingt darum, dem narzisstischem Part in Ihrem Leben plötzlich dankbar zu sein. Es geht vielmehr darum, diese schlimme Zeit nicht als verlorene Zeit zu sehen. Ihr Leben war in dieser Erfahrung nicht vergebens, nicht umsonst, nicht sinnlos!

Der Sinn könnte sein, dass Sie nach der narzisstischen Erfahrung mehr auf sich selbst achten. Vielleicht haben Sie durch das Erlebte ein besseres Gefühl für narzisstische Züge erhalten und können diese nun schneller erkennen und optimal darauf reagieren.

Wie kommen Sie jetzt zu sich selbst und zu Ihrem glücklichen Leben?

Kann Ihnen das überhaupt jemand anderes zeigen oder ist das eigene Leben und die damit verbundene Lebendigkeit nicht individuell und nur Sie allein entscheiden Ihren Weg ins Glück?

Genau da sehe ich „Narz-mich-nicht“ als Hilfe und als Augenöffner bei der Suche und Richtung auf de eigenen Weg, als Erfahrungsgeber damit andere Betroffene nicht die gleichen Sackgassen betreten brauchen. Ich sehe Narz mich nicht als Unterstützung und Wegweiser zur eigenen Klarheit raus aus der narzisstisch-echoistischen Passivität.

Insbesondere mit dem erweiterten neuen Slogan:

Narz mich nicht, weil ICH glücklich sein WILL!

Vorher konnte man den Namen „Narz mich nicht“ als Aufforderung an alle Narzisst:innen verstehen, sie sollen mich in Ruhe lassen, was wieder passiv und reaktiv ist.

Mit dem neuen Auftritt verstehe ich es als Aufforderung an mich selbst. Ich sehe mich als aktiver Teil  von Narz mich nicht, eben genau, weil ich glücklich sein will. Ich bin nicht mehr davon abhängig, dass die Narzisst:innen mich in Ruhe lassen. Ich suche nicht nach Gründen oder Erklärungen für narzisstisches (Fehl)Verhalten.

Ich habe mich entschieden, mein Glück durch mich zu finden und zu leben. Persönlich habe ich mich oft gefragt, warum ich aufgrund meiner erlebten Verhältnisse nicht auf die sogenannte „schiefe Bahn“ geraten bin oder einen totalen Systemabsturz erlebt habe.

Mit der o.g. These habe ich mir heute selbst darauf eine Antwort gegeben. In Selbstreflexion sehe ich heute, dass ich bereits als Kleinkind aus den Umständen das Beste gemacht habe. Ich habe die Verhältnisse akzeptiert und hingenommen und geschaut, was ich damit für mich anfangen kann.

Das bedeutet nicht, dass ich mir vieles nicht anders gewünscht hätte. Ich konnte die Verhältnisse nicht ändern, konnte jedoch meine Einstellung aktiv beeinflussen. Es bedeutet auch nicht, dass ich mit meiner narzisstischen Bezugsperson im Einklang gelebt habe. Vieles ist im Laufe der Jahre verschüttet worden und durch Gewohnheit und Unwissen habe ich sicher ein paar Jahre ohne diese Erkenntnis vergehen lassen. Durch Narz mich nicht bekam ich einen klareren Blick auf ein paar Gewohnheiten und Ansichten, die sich durch die erlebten Erfahrungen eingeschlichen hatten. Deshalb steht für mich meine persönliche These:

Solange ich die Schuld und Verantwortung bei meiner narzisstischen Mutter gesucht habe, konnte ich mich nicht selbst finden.

Ich danke Ihnen für‘ s Lesen meiner Überlegungen und wünsche Ihnen ein glückliches Leben mit viel Freude!

Ihr Dirk Winkelman

grüner Narz mich nicht Strich

Dirk Winkelmann hat ein Buch über seine persönliche Geschichte mit seiner narzisstischen Mutter geschrieben. Sein Buch „Familie? – mit meiner Sicht auf die Dinge, eine Familienbilanz“ können Sie hier kaufen.

Und Dirk Winkelmann hat ein Video aufgenommen, indem er von dem 8 Wochenprogramm „Entzug nach narzisstischem Missbrauch“ erzählt, das Regina Schrott (Gründerin von Narz mich nicht) für Menschen entwickelt hat, die nicht mehr als verlängerter Arm von Familienmitgliedern, Partner:innen – sei es beruflich und/oder privat – fungieren wollen, sondern GLÜCKLICH SEIN wollen.

Hier kommen Sie zum 8 Wochenprogramm, das Sie auch als berufliche Weiterbildung buchen können.

Zum Bestellformular kommen Sie hier.

Auch Nici Bühlmaier hat für Narz mich nicht ein Video zum 8 Wochenprogramm aufgenommen. Dieses finden Sie hier.

Damit auch Sie endlich IHR EIGENES LEBEN führen – glücklich & in Ihrer Fülle!

Buchen Sie sich gerne ein kostenloses Beratungsgespräch über unseren Buchungskalender. Regina Schrott hat jeden Montag zwischen 11:00 und 13:00 Uhr telefonische Sprechstunde.


1 Kommentar

Wie der Blick nach innen äußere Klarheit schaffen kann · 12. Januar 2024 um 16:32

[…] Narz mich nicht, weil ICH glücklich sein WILL […]

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