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Familie und Freunde schweigen

Schweigen, wegsehen, mitmachen von Familie und Freund*innen. Das scheint der einzige Schutz gewesen zu sein, die meine Tanten, Onkel, Geschwister, Polizei, Lehrer, Freundinnen und Freunde bewogen haben, mir nicht im Umgang mit meiner malig narzisstischen Mutter zu helfen.

Nachdem mein Vater auf der Flucht vor den Übergriffen meiner Mutter den gemeinsamen Haushalt verlassen hatte, die Familie meines Vaters bis auf die Knochen denunziert war, war ich dieser Frau schutz- und hilflos ausgeliefert. Das ist nun 55 Jahre her.

Warum ich?

Viele Erinnerungen aus der Zeit zwischen dem fünften und 38. Lebensjahr erscheinen nun klarer. Klarer im Hinblick auf das „Warum ich?“.

Sie hat mich von allen sozialen Kontakten ferngehalten. Niemand durfte auf meiner Seite stehen, mich in den Schutz nehmen oder gar loben. Wie hat sie das schaffen können? Sie hat von Anfang an überall rumerzählt, ich sei psychisch krank und man dürfe mir nicht zuhören, weil ich eine Lügnerin sei. Und mit dem Satz: „Warum sollte eine Mutter denn lügen!“, waren den Beiden und der Familie meiner Mutter alle Türen zu meiner Misshandlung und Missbrauch offen. Wer würde mir denn schon noch glauben. Wer sich trotzdem für mich einsetzte oder gar wagte, mich zu lieben, wurde durch das schreckliche Pärchen von Mutter und Bruder erpresst, bedroht, manipuliert. Manchmal half eine Schwester meiner Mutter mit, mich zu irgendeiner psychisch auffälligen Äußerung oder eines solchen Verhaltens zu nötigen.

Den einzigen Ausweg, den ich damals fand war: Weg, nur weg aus diesem kranken Umfeld. Nach einem sehr langen Auslandaufenthalt konnte ich mich wieder als normaler Mensch dem Leben und Arbeiten in Deutschland stellen. Egal was ich anpackte, es gelang, bis meine Mutter davon erfuhr. Wie auch schon zu Jugendzeiten ließ sie keinen meiner Erfolge in meinem Lebensumfeld unverschont. Plötzlich verhielten sich die Menschen in meiner Umgebung seltsam, redeten nicht mehr mit mir, schwiegen auf meine Nachfragen. Das Schweigen und das seltsame Verhalten machte mir Angst. Auch heute noch spüre ich als hypersensibler Mensch sehr schnell ein verändertes Verhalten. Leider, denn es ist sehr anstrengend, die vielen verschiedenen Facetten menschliches Verhalten zu analysieren. Im Laufe der Jahre habe ich durch viel Sport und Meditation geschafft, dieses Talent auch mal abschalten zu können. Eine Wohltat. Etwas Entspannung.

Einen Ehemann suchte ich mir danach aus, wie ihn meiner Mutter akzeptieren würde. Fataler Fehler. Aus dieser langjährigen Ehe entstanden zwei wundervolle, hochbegabte Töchter. Auch sie haben die Hölle durchlebt. Meine liebenden Schwiegereltern wurden auf Abstand gehalten. Als ich mich entschloss, gemeinsam mit meinen Töchtern die Flucht nach ganz weit weg anzutreten, kam die Drohung von Ehemann und Mutter: Ich werde dir die Kinder wegnehmen! Sie haben es gemeinsam geschafft. Trotz meines Einsatzes und meiner Kontaktbemühungen brach der Kontakt zu beiden Töchtern ab. Wenn mal etwas kam, dann wüste Beschimpfungen und Drohungen. Auf die Frage, was ich denn getan haben solle, kam nur Schweigen.

Dass meine Mutter oder mein Bruder bereits im Vorfeld meinen vermeintlichen neuen Partner bereits soweit „geimpft“ hatten, dass er sich an den schrecklichen Psychoterror beteiligte, wurde mir erst später bewusst. Auch, dass meine Mutter so starke Projektionen ihres eigenen Schattens auf mich zelebrierte, erarbeitete ich mir eigenständig. Ich wurde zur Expertin dieser Familienkonstellationen.

Hin und wieder höre ich noch die Stimme meines Bruders, der mit seinen unberechenbaren Zornesausbrüchen, gewalttätigen und sadistischen Übergriffen mich stets in Alarmbereitschaft hielt: „Weißt du Schwester, das Problem mit dir ist, dass du dich nicht brechen lässt. Du bist wie ein Kirschkern, der wegflutscht, wenn er unter Druck gerät.“ Was ist denn daran ein Problem? Sätze wie: „Du bist zu stark!“, „Dich pack ich nicht.“ Oder „Zu stark ist blöd.“ Hörte ich von verschiedenen Arbeitgebern.

Darunter auch leider immer wieder malige Narzissten, deren Handlungen die Grenze zur Körperverletzung, physisch und psychisch längst überschritten hatten. Nun die Krux: Sollte eine Person aus meiner Ursprungsfamilie sich mit diesem Arbeitgeber in Kontakt getreten sein und sich diese beiden Narzissten auch noch einig geworden sein, dass ich eine Gehirnwäsche benötige… Angedroht habe ich es sogar noch schriftlich als E-Mail! Da kommt schon ein Gschmäckle auf, nachdem mir von einem abhängigen Narzissten-Anerkennungszwerg ein Eletroschocker an den Kopf gehalten wurde – und ausgelöst. Das passierte mit mehreren Kollegen, aber keiner traute sich, dies anzuzeigen. Es hat keinen Zweck, eine logische Chronologie in diesem Bericht einzuhalten. Mittlerweile sehe ich mich selbst als „Narzisstenjägerin“. Ein Versuch bei einer psychotherapeutischen Gruppensitzung ergab: Bingo! Die einzige narzisstische Person hat mich gesehen, mir standen die Nackenhaare zu Berge, und kam ohne Umschweife auf mich zu. Die Therapeutinnen hatten den Narzissmus zwar erahnt, doch danach fanden sie den Verdacht bestätigt. Nett, wenn man ein solches Talent hat, aber verdammt anstrengend. Was ich jedoch als noch viel belastender empfinde ist die für mich erlebte Tatsache der Unglaubwürdigkeit meiner Lebensgeschichte.

Ja, wer all das überlebt hat und dabei noch einigermaßen psychisch gesund geblieben ist, trotz dessen mit Galgenhumor und Freude durch die Welt laufen kann, der kann ja nicht normal sein.

Leider musste ich erst vor kurzer Zeit erfahren, dass meine jüngste Tochter ungefiltert das verbrecherische Spiel mit Angstmacherei und vorsätzlichen Verletzungen, Diffamierungen, Verunglimpfungen unreflektiert weiterführt. Die Enttäuschung darüber ist noch nicht verheilt. Durch einen Trigger und eine weitere triggernden Situation hatte ich in der letzten Zeit leider keine andere Wahl mehr, als einen sozialpsychiatrischen Krisendienst zu kontaktieren. Und, wie sollte es anders sein? Der Oberarzt war ein solch selbstherrlicher Narzisst, der die Füße gar nicht mehr auf den Boden bekam, so sehr schwebte er über Allem. Und was soll ich euch schreiben… er wusste genau, wer vor ihm sitzt und er hatte nur ein Ziel: „Der werde ich es schon zeigen!“ Und so war es dann auch im Arztbrief zu lesen. Mein Hausarzt schüttelte einfach nur den Kopf.

Die erste Institution, bei der ich mich plötzlich wahr und ernst genommen fühlte, ist: Narz-mich-nicht“.
Es war die Frage: Wer hat mit Ihnen ein Problem?

Das Narz mich nicht Team sagt danke. Vielen Dank für die Offenheit und den Mut, diesen Brief mit uns und unserer Community zu teilen.

Wenn Sie auch betroffen sind und Ihre Geschichte mit uns teilen möchten, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme per kontakt@narz-mich-nicht.de


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