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Bevor man das Dramadreieck verlassen kann, braucht es Ihr Verständnis, wie ein klassisches Dramadreieck überhaupt funktioniert.

Es gibt immer ein Opfer, einen Täter und einen Retter (auch Helfer) genannt. Das Szenario kennen wir von Theater, Film und Fernsehen. Eine/r ist vermeintlich böse, eine/r ist arm dran und dann gibt es noch die/den, der alles wieder in Ordnung bringt. Zumindest in eine Ordnung, die uns nach dem Hauptabendprogramm gut einschlafen und denken lässt: „Alles in Ordnung. Die Bösen werden bestraft und die Guten gerettet. So soll es sein.“

Jetzt gilt es zu wissen, dass jedes Opfer
auch immer Täter sein kann und meistens sogar ist

Nehmen wir zum Beispiel eine ungeliebte Arbeitsstelle her. Eigentlich ist der Job fürchterlich. Der Chef oder die Chefin nervt. Das Geld stimmt vielleicht auch nicht.

Was macht nun ein/e unglückliche Arbeitnehmer*in? Sie/er wird unbewusst oder vielleicht sogar bewusst den Job boykottieren. Hie und da mal zu spät kommen. Sich nicht mehr wirklich engagieren. Den/die Chef*in hinten herum in der Kantine ausrichten und mit anderen frustrierten Arbeitnehmer*innen Allianzen schließen.

Genau dann wird übrigens der/die Chefin zum Opfer und die Arbeitnehmer*innen zum Täter. Vermutlich wird sich daraufhin die Chef-Etage mit Sanktionen rächen, indem z.B. Urlaube nicht gewährt werden usw.

Das Wechselspiel zwischen Opfer und Täter beginnt eine gewisse Eigendynamik zu entwickeln, aus der es schwierig ist, zu entkommen. Wieso?

Wieso bleiben so viele Menschen in ihrem alten Job wie gefangen, obwohl sie viel lieber etwas ganz anderes machen wollen?

WEIL sie einen GUTEN GRUND haben. Der gute Grund könnte das Geld sein, um für die Familie zu sorgen oder sich ein teures Auto, Urlaube, etc. leisten zu können. Der gute Grund wird somit zum vermeintlichen Retter.

Weil ohne den guten Grund könnten wir die schwierige Situation verlassen. Jeder Zeit übrigens. Der gute Grund ist gleichzeitig auch die Rechtfertigung für statische Nicht-Veränderung. Man ändert nichts, WEIL da ist ja der gute Grund.

Ich habe an anderer Stelle schon oft von zwei ganz entscheidenden Faktoren erzählt:

  1. Wenn Sie nichts ändern, ändert sich nichts.
  2. Sobald Sie ein WEIL in Ihrer Argumentationskette haben, befinden Sie sich in einer Abhängigkeit.

WEIL sie einen GUTEN Grund haben, können Sie nichts ändern. Irre oder? Und das Dramadreieck ist perfekt.

Wie können Sie in all dem Dilemma den Ausstieg aus dem Dramadreieck schaffen?

Werden Sie selbst zu Ihrem guten Grund.
Werden Sie Ihr eigener Retter.

Zur Veranschaulichung erzähle ich Ihnen ein anderes Dramaszenario: eine Frau ist verzweifelt in ihrem Ehedramadreieck gefangen. Irgendwann erlaubt sie sich eine Affäre. Zwei Mal im Jahr fliegt sie für vier Tage nach Spanien. Dort ist diese Frau sie selbst. Sie wird gewertschätzt, geliebt, verwöhnt. Sie lacht viel, ist ausgelassen und frei. Im Flieger nach Hause weint sie, weil sie nun ihre Affäre ein halbes Jahr nicht sieht, aber sie tröstet sich mit der Vorfreude auf die nächsten vier Tage sechs Monate später.

WEIL sie sich ihrem Ehemann gegenüber schuldig fühlt, erträgt sie seine Lieblosigkeit und bleibt in der dramatischen Wechselwirkung. Ihre Affäre ist der gute Grund bzw. ihre Rettung, um ihre Ehe nicht zu verlassen. Statt in einer glücklichen Beziehung zu leben und immer sie selbst zu sein, gibt sie sich mit acht Tagen im Jahr zufrieden. Ein selbstgewähltes Schicksal, dass sie übrigens mit vielen Menschen teilt und das genau wegen der Position des Retters so gut funktioniert. Das Drama bleibt dadurch stabil.

Wie könnte diese Frau ihr Dramadreieck nun step by step verlassen?

  1. Schritt: Sie müsste begreifen, dass sie sich in einem Dramadreieck befindet.
  2. Schritt: Sie müsste ihren guten Grund herausfinden. Das wäre in ihrem Fall die Affäre.
  3. Schritt: Sie kann zu ihrer eigen Retterin werden, indem sie ihre eigene Affäre wird.
  4. Schritt: Ab jetzt steht sie weder als Opfer noch als Täter zur Verfügung. Sie braucht keine Affäre, die ihr Drama in Balance hält. Sie ist ihre eigene Affäre und somit in der Selbstliebe angekommen.
  5. Schritt: Sie verlässt das Drama.

Wenn Sie Ihr Dramadreieck verlassen möchten,
dann gehen Sie nach eben diesen Schritten vor.

Finden Sie den guten Grund für die Balance Ihrer Täter-Opfer-Dynamik und dann werden Sie zu Ihrer/Ihrem eigenen Retter.

Ausstieg aus dem Dramadreieck

Wie verlassen Sie das Dramadreieck?

P.S.: Mit Narzisst*innen in Wechselwirkung wird aus dem klassischen Dramadreieck ein Dramakarussell. Als Empath*in können Sie aus der Sicht eines narzisstischen Menschen sowohl Täter als auch der gute Grund (vermeintliche Retter) sein. Klar ist, dass sich maligne Narzisst*innen in ihrer eigenen Realitätsblase immer als Opfer sehen. Selbst wenn Sie von außen betrachtet grausam sind.

grüner Strich

Wenn Sie ein kostenloses Beratungsgespräch zum Thema Coabhängigkeit von Narzisst*innen, toxische Beziehungen und wie kommen Sie da raus mit Regina Schrott möchten, kontaktieren Sie Frau Schrott direkt über schrott@narz-mich-nicht.de

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Hier finden Sie zwei kurze Videos zum Ausstieg aus dem Dramadreieck:

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