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Bestimmt kennen Sie das Eisbergmodell:


Nur der kleine Teil oberhalb der Wasseroberfläche ist der sichtbare Teil eines Konflikts. Der ganz überwiegende Teil eines Konflikts liegt unsichtbar unterhalb der Wasseroberfläche. Diesen verborgenen „Schatz“ aus Gefühlen, Emotionen, Interessen und Bedürfnissen gilt es in der klassischen Mediation zu bergen, um eine Lösung zu finden.

Diese gängige Herangehensweise wird zur Herausforderung, wenn die Mediation zwischen einem Narzissten und seinem Co-Abhängigen erfolgt. Denn die klassische Mediation mit ihrer Logik des Nachvollziehens von Bedürfnissen und Interessen birgt die Gefahr, weitere Verletzungen beim Co-Abhängigen hervorzurufen und dem Narzissten in die Hand zu spielen.

Eine Konfliktbeilegung auf Augenhöhe

und mit „Waffengleichheit“ ist so fast unmöglich, jedenfalls ein Vabanquespiel mit ungewissen Ausgang. Co-Abhängige lassen sich vor diesem Hintergrund oft auf eine Mediation nicht ein, um sich selbst zu schützen. Für sie besteht sonst die Gefahr, dass aus dem Eisberg ein Tal der Tränen wird.

Zwar ist es bei jeder Mediation Aufgabe des Mediators, Ungleichgewichte zwischen den Parteien auszugleichen. Er wird bspw. mit der verhandlungserfahrenen Partei anders kommunizieren als mit einer unerfahrenen und so für „Waffengleichheit“ und Augenhöhe sorgen.

So „einfach“ ist es allerdings für den Mediator nicht, wenn ein Konflikt zwischen einem Co-Abhängigen und einem Narzissten beigelegt werden soll. Dann müssen radikal andere Pfade beschritten werden.

Prozesslogik muss die der Akzeptanz sein:

Es gibt nicht eine „Wahrheit“, sondern viele Sichten auf die „Wahrheit“. Und jeder hat eine eigene Sicht darauf. Anders als bei der klassischen Mediation geht es nicht darum inhaltlich genau zu verstehen, was belastet, sondern es reicht aus, zu verstehen, dass etwas belastet.

Die zu klärende Frage in der Mediation ist dann: Wie können die Parteien trotz der zu akzeptierenden Unterschiedlichkeit den Konflikt beilegen und eine veränderte Realität durch konkrete Handlungen herbeiführen? Auf das Nachvollziehen von Gefühlen, Emotionen, Interessen und Bedürfnissen wird zum Schutz des Co-Abhängigen bewusst verzichtet. Ziel ist es vielmehr, zeitnah und zeitverantwortlich einen konkreten Handlungsplan zu vereinbaren: Wer macht was bis wann?

Was heißt das konkret?

  • Um eine Fokussierung auf die zu klärenden Themen zu gewährleisten, sind vorab genaue Verfahrensregeln und vor allem ein straffer Zeitplan zu vereinbaren und vom Mediator konsequent durchzusetzen.
  • In der Regel reichen zwei bis drei Mediationssitzungen aus, um zu einem Ergebnis zu kommen oder festzustellen, dass eine Lösung mittels Mediation nicht erreicht werden wird. Auch diese Feststellung kann Ergebnis einer Mediation sein. Um einen geschützten Rahmen zu gewährleisten, wird die Mediation online durchgeführt.
  • Von der, der klassischen Mediation innewohnenden Prozesslogik des Nachvollziehens muss abgewichen werden. Denn Gefühle und Emotionen zu bergen sowie Interessen und Bedürfnisse zu klären – eigentlich Kernelemente jeder Mediation – bringt den Narzissten in die Vorhand und führt zu weiteren Verletzungen des Co-Abhängigen.
  • Bei einer Mediation zwischen einem Narzissten und seinem Co-Abhängigen geht es ausschließlich darum, konkrete Handlungen auszuverhandeln: Wer macht was bis wann, um einen Konflikt beizulegen. Am Ende steht ein konkreter und detaillierter Handlungsplan, anhand dessen sich auch klären lässt, ob die Verabredungen umgesetzt worden sind.

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Matthias Wilhelm ist Mediator

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1 Kommentar

Narzissmus - Sorgerecht - Familiengericht - Fehlbeschluß - Narz mich nicht · 9. Juni 2021 um 21:14

[…] Mediation zwischen Narzissten und Co-Abhängigen […]

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