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Zwischen diesen beiden Fotos liegen ziemlich genau 17 Jahre und ich werde zu oft gefragt, ob das ein und dieselbe Person ist. Von Menschen, die mich gut kennen und von Fremden. Sie sind irritiert, von mir irritiert und auch, wenn einige schmeicheln, ich wäre heute noch schön: damals war ich anscheinend schöner. Was sie bis jetzt nicht wissen und ich damals noch nicht wahrhaben wollte: ich war nicht nur schön, sondern süchtig nach Toxik. Deshalb dieser Blogbeitrag und die Frage, die damit verbunden ist: Macht Toxik schön?

Ich musste schön sein, um erst mal überhaupt wahrgenommen zu werden. Nur durch Schönheit verließ ich mein kindliches Schattendasein, das sich hinter Schulbüchern und einer missverstandenen Gläubigkeit versteckte. Ich musste schön sein für Sex. Sex brauchte ich nicht nur, um mich selbst zu fühlen, sondern um begehrt zu werden. Existent war ich durch dieses Begehrtwerden anderer. Begehrt zu sein, gab mir Anerkennung. Diese Anerkennung stärkte meinen Selbstwert nach außen, weshalb ich mutiger und dadurch erfolgreicher wurde.

Ich wurde also gesehen, nur weil ich schön war?

Eine schöne Hülle ohne Substanz, aber definiert hat mich mein Erfolg und beides stand in direkter Abhängigkeit zum Gift, das ich mir unermüdlich einverleibte: Adrenalin pur. Eine ständige Hochspannung. Keine Zeit zum Innehalten. Ich hetzte von einem Date zum nächsten und zwischendurch arbeiten, trainieren, um begehrenswerter zu werden und schöner. Ab zum Fotoshooting.

Da war keine Zeit zum Essen oder Nachfühlen. Diese aufgewuselte Energie um mich herum, die ich selbst mitkreierte, machte mich high und ich konnte irgendwann gar nicht mehr anders. Je schneller ich mich drehte, umso schneller wurde alles um mich herum und ich wollte unbedingt dazugehören, mich mitdrehen und um ganz sicher zu gehen, wollte ICH der Kreisel im Zentrum von Gesellschaften sein. In der Mitte drehst du dich am schnellsten. Du machst damit alle high und es genügt ihnen, dass du dich für sie drehst. Dieses Spektakel fasziniert unsere Menschheit übrigens nachgewiesen seit der Antike.

Immer noch gehen wir davon aus – oder hoffen – dass die oder der sich in der Mitte Drehende freiwillig handelt. Niemand zwingt sie oder ihn schließlich dazu, gesehen zu werden.

Wer sich ins Zentrum stellt, sollte nicht aufhören, sich zu drehen

Mich hat auch niemand gezwungen. Und ich schraubte mich zu den Salzburger Festspielen hoch und erfand eine entseelte Version meiner Selbst, eine hübsche Hülle, aber das wusste ich damals noch lange nicht. Vor 17 Jahren fühlte es sich einfach richtig an, kein „häßliches Entlein“ mehr zu sein.

Jeder und sogar jede wollte mit mir ins Bett und ich glaubte, wählen zu können. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich nicht die letzte Wahl, sondern bildete mir ein, die erste zu sein, als billiger Marilyn Monroe Verschnitt, den ich abgab. Ich wählte ab, wer und was mir nicht gefiel. Es war dynamisch gefährlich und ich fand Geschmack an dieser Pseudomacht, die besonders erfolgreiche Menschen amüsierte, weil sie das Spiel weit besser verstanden als ich.

Dieses Spiel funktioniert nur so lange gut, solange ihm etwas alles Entscheidendes fehlt: die Liebe

Diese Nichtliebe erregte mich und machte mich gleichzeitig angreifbar. Aber ich redete mir ein, dass Sex Liebe ist und bei so viel Sex kann ich doch nur ohne Ende geliebt sein. Also erhöhte ich die Dosis und die Härte darin. Denn irgendetwas fehlte. Aber ich hatte keine Zeit und keine Ruhe, mich damit zu beschäftigen. Stattdessen würzte ich den gefährlichen Cocktail nach. Das Spiel war längst kein Spiel mehr, aber ich spielte weiter. Toxik macht schön und nicht nur das.

Wenn man etwas braucht, aber nicht weiß, was, braucht man von allem anderen noch mehr, bis man endlich und hoffentlich irgendwann begreift, was man WIRKLICH braucht.

Solange aber irrt man weiter und weil so viele um einen herum auch irren und schwimmen ist man in bester Gesellschaft mitten im toxischen Teufelskreis und die soziale Dynamik dessen bleibt berauschend.

Toxik macht schön

… und nicht nur das: Toxik macht einflussreich, erfolgreich, sexy, mächtig. Also pseudomäßig. Eine große Seifenblase und damit sie nicht platzt, macht man einfach weiter. Immer weiter. Bloß nicht zurück ins Schattendasein, wo man nicht gesehen, nicht wahrgenommen wurde. Wo keiner Sex mit einem wollte, außer erfolglose Spinner, die sich an Kinder ran machen müssen. Besser sind die erfolgreichen Spinner, die mit Mord und Intrigen drohen und es nicht notwendig haben, Süßigkeiten auf der Straße zu verschenken.

Wie ungeahnt geiler sind Drohungen, während man an irgendein Bettgestell in einem Luxushotel gefesselt ist. Das gibt erst den richtigen Kick und man hat das großartige Gefühl, dazu zu gehören und endlich mit den richtig Großen im Haifischbecken zu plantschen. Wie blöd, wenn man nicht gemerkt hat, dass man ohne seelische Schwimmflügel den Nichtschwimmerbreich längst verlassen hat und sogar Freunde keine Lust mehr haben, für dich der Strandrettung Bescheid zu sagen.

Natürlich war ich dünn damals.

Dieses ganze Adrenalin musste abgebaut und wieder aufgebaut werden. Immer wieder.

Bloß kein Stillstand. Keine Langeweile. Kein Nachdenken. Ein weiter Hechten. Ein niemals Ankommen und genau das macht süchtig, denn irgendwann – so redetet ich mir das zumindest die ganze Zeit ein – würde ich schon ankommen. Wo eigentlich? Keine Ahnung. Aber Hauptsache ankommen. Wo ist in diesem Stadium auch fast schon egal.

Ich mache ja schon so viel. Ich „liebe“ ja schon so viel. Ich esse und schlafe kaum noch. Der Lohn wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Tut er aber.

Wer immer schärfer isst, schmeckt irgendwann gar nichts mehr –
wer ständig auf der Flucht vor sich selbst ist, findet sich nie

In diesem Sommer habe ich nach 17 Jahren zum ersten Mal wieder Salzburg besucht. All die Ecken und Orte, an denen ich dem nächsten Date, der nächsten Herausforderung nachgehechtet bin.

Die ganze Toxik war plötzlich wieder da, wie ein trauriger Mief über der Festspielstadt. Die ganze verzweifelte Verlorenheit nach mir selbst. Aber damals wusste ich das noch nicht. Damals spürte ich nicht die Toxik, sondern war angestrengt mit meiner Leichtigkeit beschäftigt, mit der ich darüber hinwegzutänzeln bemüht war.

Toxik macht nicht nur schön – Toxik macht vor allem krank

Ich bekam Pfeiffersches Drüsenfieber und litt ein Jahr daran.

Es war seltsam, als ich jetzt im Sommer Salzburg besuchte, bekam ich sofort Halsweh und mein Herz fing zu rasen an, als würde eine alte Dynamik, ein fremder Rhythmus wieder von mir Besitz ergreifen. Meine Freude, meiner Familie den Ort meiner Erfolge zu zeigen, schwand schnell in Traurigkeit. Ich verhedderte mich in der Vergangenheit und verlor den Jetztmoment mit meinen Liebsten aus dem Gefühl. Gefangen in meiner Retraumatisierung, die ich vor 17 Jahren als Normalität akzeptiert hatte, wollte ich schnellstmöglich wieder weg.

In derselben Nacht träumte ich von meinem Dämon. Kein trendiger Typ, sondern ein häßlicher kleiner Gnom, der seinen Kot überall verlor. Aus Mitleid musste ich seinen Dreck aufwischen und alles hinter ihm sauber machen. Und das gelang mir nicht, denn je mehr ich auch putzte, es wurde immer mehr Kot. Er haftete mir selbst an und der Gnom lachte mich aus.

Diese ganze schmierige Geschichte hing an meinen Händen, meinem Haar, meinem ganzen Wesen. Je mehr ich mich bemühte, alles loszuwerden, umso schlimmer wurde es. Dem Gnom war das egal und er hatte Recht. Es war egal, denn was ich auch machte, nichts half und wenn das Vertuschen und Schönreden nichts hilft, kann ich es auch lassen und aufhören, die Geschichte zu verdrehen.

Die Sucht nach Anerkennung ist eines der vielen Gesichter von Narzissmus und pures Gift

Es war eine permanente Flucht vor mir selbst. Nur in der Dauerbewegung meinte ich mich wahrzunehmen oder wahrgenommen zu werden. Still zu stehen, innezuhalten, zu fühlen, aus dem irrsinnigen Karussell auszusteigen und ganz bewusst zur Ruhe zu kommen, erschien mir vor 17 Jahren zu riskant.

Heute weiß ich, wie wichtig, diese Ruhe ist und gerne lasse ich anderen den Vortritt, aber nicht den Glauben, dass ein Wirbeln im Zentrum des Geschehens gut und gesund ist. Vielleicht bin ich mittlerweile nicht mehr so schön wie damals, aber unvergleichbar glücklicher und vor allem unabhängig und frei. Substanz braucht einfach Raum und einen größeren Körper.

Lieber ein paar Kilo mehr auf den Hüften und weniger chic geschminkt als toxisch schön!

Und wer bitte schön bestimmt, wer und was schön ist?

Wenn Sie eine Abkürzung ohne Essstörungen, Pfeiffersches Drüsenfieber und Panikattacken gehen möchten, melden Sie sich gerne bei mir. Hier ist der Link zum Buchungskalender für EIN kostenloses Erstgespräch bzw. meine Sprechstunde.

Sollten Sie sich selbst noch nicht gut genug kennen, wissen, wer SIE WIRKLICH sind, dann machen Sie meine 84 Ressourcenfragen zur Selbstexpertise. Sie finden Sie in unserem Bestellformular. Denn eines ist sicher: Nur wer sich selbst nicht kennt, kann ausgenutzt und manipuliert werden. Wer sich selbst (noch) nicht liebt, kann nicht wissen, wie sich LIEBE WIRKLICH anfühlt.

Ach ja… und ich habe ein 8 Wochenprogramm entwickelt aus meinen Erfahrungen, die mir auf wunderbare Weise aus der toxischen Abhängigkeit geholfen haben. Könnte auch eine Abkürzung für Sie sein. Dieses Coachingprogramm ist persönlich mit mir direkt und KEIN Onlineprogramm! Ich teile all mein Wissen mit Ihnen und unterstütze Sie live bei der Umsetzung (50 Stunden 8 Wochen lang/Mo bis Fr von 8:00 bis 18:00 Uhr)

Ich freue mich sehr, immer mehr Menschen WIRKLICH glücklich zu sich selbst zu helfen!

Alle Liebe – Ihre Regina Schrott

 


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